Der Maulwurf
(von Josef Festing)
Im Garten türmen sich die Hügel,
man glaubt, da säßen lauter Igel,
nur Erdhaufen sind es jedoch
und unter jedem ist ein Loch,
Verursacht wird die Kraterlandschaft
von einem Tier mit samt Verwandtschaft.
Es wirft die Erde mit dem Maul,
ist immer fleißig, niemals faul.
Man darf dem Tier nicht böse sein
und muss ihm sein Gewühl verzeih’n,
denn dass die Haufen unschön sind,
das merkt es nicht, es ist ja blind.
Selbst wenn der Rasen ist vernichtet,
wird doch auf Fallen stets verzichtet.
Bloß wenn die Beete sind durchwühlt,
der Gärtner langsam Groll nun fühlt.
Er muss sich dessen gar nicht schämen,
man kann das Tier doch auch vergrämen.
Gestank und Krach kann es nicht leiden,
es lässt sich dadurch leicht vertreiben.
Wenn nun das Tier beim Nachbarn gräbt,
sich schnell dann meist die Stimmung hebt.
Der Maulwurf ist ein nützlich’ Tier,
doch nur beim Nachbarn, nicht bei mir!
(geschrieben am 01.03.2009)
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