Tief verletzt
(von Josef Festing)
Meine Gedanken sind gefangen,
Tränen füllen meine Augen,
meiner Tochter gilt mein Bangen,
ich will es immer noch nicht glauben.
Angst hält ihr zartes Herz umschlungen,
die Seele ist in Trance versetzt,
ihr Lebenswille ist geschwunden,
ein Mensch hat sie so tief verletzt.
Sie ward ein Opfer von Gewalt,
ihr kindlich’ Wesen ausgenutzt,
sie war erst wen’ge Jahre alt
und fühlt sich heute noch beschmutzt.
Umhüllt von einem dunklen Vorhang,
seit sie das Trauma hat erlebt,
hat sie geschwiegen jahrelang
und sich zur Magersucht bewegt.
Ihr Körper wurde immer schlanker,
die Sucht gab ihr die Sicherheit,
sie sucht darin für sich den Anker
gegen ihre Weiblichkeit.
Wenn sie die Angst kann überwinden
und sie die Träume nicht mehr quälen,
wird ihre Krankheit auch entschwinden
und sie das Leben wieder wählen!
(geschrieben im Januar 2009)
www.joseffesting.de.tl